Source: Kunstmarkt
Hans-Jörg Berghammer
PRESS TEXT
Afghanische Künstler sollen nach Karlsruhe kommen
Das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe spricht sich für mehr Solidarität mit bedrohten afghanischen Künstlerinnen und Künstler aus und bietet an, Flüchtlinge vor dort bei sich zu beherbergen. Damit antwortet das ZKM direkt auf einen Brief der Hilfsorganisation „Artist in Risk“ aus dem vom IS und Taliban terrorisierten Land. „Wir alle müssen unsere Solidarität jetzt nicht nur formulieren, sondern im Handeln unter Beweis stellen. Das ZKM ist bereit, Künstler*innen aufzunehmen. Das haben wir schon im September als Angebot an das Auswärtige Amt kommuniziert“, so Peter Weibel, künstlerischer Leiter des ZKM.
Die Kunstschaffenden in Afghanistan sind besonders gefährdet. Diese kämpften unter dem Schutz der westlichen Besatzer mit ihrem Engagement und ihrer Kunst gegen Fanatismus und Engstirnigkeit. Die Ideen, die den 11. September 2001 hervorgebracht hatten, sollten auch in den Köpfen der Menschen zunichte gemacht werden. „Noch ist das Fenster offen. Der Flugverkehr ist wieder aufgenommen worden. Die Landesgrenzen sind keineswegs hermetisch, Tausende sind in Nachbarländer geflohen“, beschreibt Marita Muukkonen von „Artist at Risk“ die jetzige Situation. Das Problem sei ein anderes: Die westlichen Regierungen verzögerten die Ausstellung von Visa. Nun soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Lage gelenkt werden – eine Aktion, die das ZKM mit seinem Vorschlag in Zeiten der aufkommenden Weihnachtsseligkeit unterstützt.