PRESS: ZKM bietet Aufnahme bedrohter afghanischer Künstler*innen an und ruft zur Solidarität auf by MIZ

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Source: MIZ
14 Dec 2021

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ZKM bietet Aufnahme bedrohter afghanischer Künstler*innen an und ruft zur Solidarität auf

Die aktuelle Situation in Afghanistan bedarf der Solidarität der Weltgemeinschaft – auch und gerade im Bereich von Kunst und Kultur. Aktuell hat die Hilfsorganisation Artist in Risk (AR), der das ZKM verbunden ist, einen Hilfebrief afghanischer Künstlerinnen und Künstler veröffentlicht, der sich an alle internationalen Regierungen richtet (hier einzusehen). Das ZKM unterstützt diese Aktion und bittet alle Pressevertreter:innen, da wo es möglich ist, den Brief zu veröffentlichen, um auf die extrem schwierige Lage der Künstler:innen aufmerksam zu machen.

Die Hilfsorganisation Artists at Risk (AR) veröffentlichte Anfang Dezember einen drängenden Brief afghanischer Künstler:innen und Kulturschaffender an internationale Regierende. Die Unterzeichnenden werden verfolgt und leben auf der Flucht und in Angst vor den Taliban. Ivor Stodolsky, Mitbegründer und Direktor von AR, sagt in dem Brief: „Wir sollten nicht vergessen, mit welcher Furchtlosigkeit Kulturschaffende gegen den Fundamentalismus angetreten sind. Die Zivilgesellschaft stand im Zentrum der westlichen Vergewisserungen, ‘Herzen und Köpfe’ gegen die Ideologie zu gewinnen, die den 11. September 2001 ausgelöst hat. Einst fröhlich ermuntert, werden Künstler*innen nun einem harten Schicksal überlassen.“

Der Brief ist ein Appell an Regierungen, die humanitäre Notlage in Afghanistan nicht länger zu ignorieren, sondern zu handeln durch die Vergabe von Visa zur Ausreise der Künstler:innen. Marita Muukkonen, Mitbegründerin und Direktorin von Artist at Risk, beschreibt die Lage wie folgt: „Noch ist das Fenster offen. Der Flugverkehr ist wieder aufgenommen worden. Die Landesgrenzen sind keineswegs hermetisch, Tausende sind in Nachbarländer geflohen. Das Problem ist ein grundlegend anderes: Die westlichen Regierungen haben die Ausstellung von Visa gestoppt oder verzögert.”

Peter Weibel, künstlerischer Leiter des ZKM, bittet um die Hilfe der Politik: „Wir alle müssen unsere Solidarität jetzt nicht nur formulieren, sondern im Handeln unter Beweis stellen. Das ZKM ist bereit, Künstler:innen aufzunehmen. Das haben wir schon im September als Angebot an das Auswärtige Amt kommuniziert.“