Source: Deutschlandfunk Kultur
By Adelheid Wedel
03.09.2018
PRESS TEXT
Auf der Suche nach der radikalen Mitte
Wenn die Mitte still stehe, wecke sie kein Interesse, kommentiert die „Welt“. Daher bedürfe es einer neuen „realistischen Radikalität“ bei CDU und SPD – statt dem kleinsten gemeinsamen Nenner.
„Es brennt überall in Sachsen“, titelt die Tageszeitung TAZ und zitiert damit Kerstin Köditz. Sie ist Abgeordnete der Linken im sächsischen Landtag und Sprecherin für antifaschistische Politik der Fraktion. Sie ergänzt den Satz: „Es brennt nicht nur in Chemnitz.“ Rechter Hass und Hetze seien nirgendwo so fest verankert wie in Sachsen. Köditz klagt an: „Schuld sind vor allem die Regierenden der vergangenen Jahrzehnte. Wenn sie jetzt nach einer mutigeren, aktiveren Zivilgesellschaft rufen, ist das zynisch.“ Die Abgeordnete erklärt, sie habe auch „kein Konzept dafür, wie ein Problem schnell gelöst werden könnte, dessen jetziges Zwischenstadium sich über zwanzig Jahre nahezu ungestört entwickeln konnte.“ Jetzt brauche man die zivilgesellschaftlichen Gruppen, „um von der eigenen Untätigkeit und Unfähigkeit abzulenken. Um tunlichst im Bewusstsein der Bevölkerung auszublenden, dass die sächsische CDU mehrheitlich ihr Heil darin sucht, die AfD rechts zu überholen.“
Die Idee der Arbeiterbewegung war radikal
Weißwaschen mit Kretschmer
Berliner Basar der Weltliteratur
Elf Tage lang empfängt Berlin 200 Gäste aus 50 Ländern. So knapp ließe sich das an diesem Mittwoch beginnende 18. Internationale Literaturfestival Berlin zusammenfassen. „Ein Kulturangebot von verwirrender Fülle“ offeriert der TAGESSPIEGEL seinen Lesern, und erfindet für dieses Ereignis Namen wie „Basar der Weltliteratur, intellektuelle Diskursmaschine und politische Bühne für die Wahrung universaler Menschenrechte.“ An diesem Mittwoch geht der Vorhang auf für internationale und nationale Romanpremieren, zu denen neben deutschen Autoren aus Irland, Georgien, Großbritannien den USA, Russland, Frankreich Italien, Kanada und Indien erwartet werden.